I Die Oberhaut (Epidermis)

Oberhaut

Die eigentliche Haut besteht aus Dermis und Epidermis (Ober- und Lederhaut). Elastisch miteinander "verzahnt" sind beide durch sog. Lederhautpapillen. Sowohl Schweißdrüsen als auch Haarwurzeln mit Talgdrüsen sind in der Lederhaut verankert und führen durch die Oberhaut an die Körperoberfläche.

Die Epidermis ist - je nach Lokalisation - zwischen 0,03 mm (Augenlid) und 4 mm (Fußsohle, Handfläche) dick und stellt als äußerste Schicht die eigentliche Schutzhülle und die direkte Verbindung des Menschen zu seiner Umwelt dar. Aufgebaut ist diese äußere Hautschicht im wesentlichen aus Epithelzellen (sog. Keratinozyten). Die Keratinozyten produzieren die Hornsubstanz, das Keratin, aus dem auch Haare und Nägel bestehen. Die Epidermis besitzt selbst keine eigene Durchblutung und teilt sich wiederum in mehrere miteinander verbundene Schichten auf, die sich kontinuierlich erneuern.

Zwischen der oberen Hornschicht (Stratum corneum) und der unteren Keimschicht (Stratum basale, Basalschicht) befinden sich die sog. "helle" Schicht (Stratum lucidum), die Körnerschicht (Stratum granulosum) und die Stachelzellenschicht (Stratum spinosum). Allein die Hornschicht wird aus 15 bis 20 verschiedenen Unterschichten sich ständig erneuernder Hornzellen gebildet. Die Neubildung der Zellen findet in der untersten Zellschicht - der Basalzellschicht (Keimschicht) - statt. Hier muss aus diesem Grund auch eine optimale Nährstoffversorgung stattfinden. Während die Keratinozyten reifen, wandern sie durch die Epidermis nach außen, wofür sie ca. 28 Tage benötigen und sich dabei in ausgereifte Hornzellen verwandeln, die an die Oberfläche wandern und dort permanent durch Schuppung der Haut abgestoßen werden - bis zu 14g verbrauchter Hornzellen pro Tag!

Die Epidermis erneuert sich somit ständig. An besonders beanspruchten Körperstellen wie der Ferse und den Handflächen entwickelt sich oft eine besonders dicke Hornhaut. In der Epidermis liegen auch die Melanozyten, die das Pigment Melanin synthetisieren, wenn sie UV Licht ausgesetzt sind. Bei verstärkter Sonneneinstrahlung wird die Melaninproduktion angeregt, durch die Pigmentierung färbt sich die Haut dunkler und baut so einen wichtigen Schutz vor den schädigenden UV-Strahlen auf. Auch die Haarfarbe wird durch den Hautfarbstoff Melanin bestimmt.

Weitere Zellen der Keimschicht sind die Merkel-Zellen (hauteigene Nervenzellen) und die Langerhans-Zellen (Immunsystem). Langerhans-Zellen transportieren die eingedrungenen Antigene, also Fremdstoffe wie Krankheitserreger, weiter an die Zellen des Immunsystems im Organismus und bereiten diese vor (Antigenpräsentation). Antigene aktivieren die so genannten T-Helferzellen des Immunsystems und regen die Produktion von Antikörpern, also Stoffen der körpereigenen Abwehr an. Die Epidermis ist für das Aussehen eines Menschen entscheidend. Von der Dicke der Hornschicht hängt beispielsweise ab, ob der Teint rosig und frisch oder blass und müde erscheint.





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